Während der Entwicklung des Programms lag unser Augenmerk sowohl auf Aufgaben, die der Mensch mit Leichtigkeit bewerkstelligt, als auch auf Handlungen, die mit Schwierigkeiten verbunden sind.
Stellen Sie sich mal vor, alle Hersteller würden sich aus Kostengründen dazu entschließen, Ihre Produktverpackungen vom selben Anbieter zu beziehen. Alle Produkte wären dann in gleich großen Kartons mit einer einfachen Beschriftung auf der Vorderseite verpackt. Das Bild unten zeigt einige Beispiele von solchermaßen neu verpackten Produkten.
Stellen Sie sich nur vor, wie lange Sie da zum Einkaufen bräuchten! Um alles zu finden, was Sie brauchen, müssten Sie die Beschriftung jeder Verpackung genau durchlesen.
Aus diesem Grund verwenden Hersteller von Produkten bei der Verpackung unterschiedliche Formen und bunte Farben, denn auch der Hersteller möchte, dass Sie beim Einkaufen alles schnell finden. Zusätzlich benutzen einige Firmen für ihre Marke stets die gleiche Form und Farbkombination, damit Sie als Konsument diese Farben und Formen mit dem Markenprodukt assoziieren.
Dies alles funktioniert nur deshalb, weil das menschliche Gehirn von Geburt an Bilder wiedererkennen kann. Dagegen ist Lesen eine neuere, später erworbene Fertigkeit, die zusätzliche Gehirnaktivität erfordert.
Vista Start Menu macht sich angeborene menschliche Fähigkeiten zu Nutze, indem es Programme als Icons präsentiert. Nach dem Öffnen des Menüs sehen Sie sofort die Symbole der installierten Programme in einer übersichtlichen Anordnung.
Beantworten Sie bitte für sich folgende Fragen: Wo sind im Moment Ihre Autoschlüssel? Und wo haben Sie die CD mit Ihrer Lieblingsmusik hingelegt? Können Sie auch halbwegs sicher und präzise erklären, wo sich in Ihrer Wohnung der Computer befindet?
All diese Fragen erscheinen so trivial, weil das Erinnern an Standorte von Gegenständen zu den naturgegebenen Fähigkeiten des Menschen gehört. Sogar Tiere sind dazu in der Lage.
Stellen Sie sich nun vor, dass jemand alle Ihre Sachen nimmt und an einem beliebigen Ort wieder ablegt. Ihr MP3-Player liegt heute auf dem Sofa, morgen im Kühlschrank, und am nächsten Tag finden Sie ihn im Auto. Ein Nervenzusammenbruch wäre die logische Konsequenz.
Reden wir aber weiter von Computerprogrammen. Stellen Sie sich mal vor, ein Softwareentwickler beschließt, dass in seinem Programm die Schaltflächen von Zeit zu Zeit die Position wechseln sollen.
Dieses Beispiel wirkt absurd, da ein solches Programm ganz offensichtlich nicht benutzbar wäre. Sie denken bestimmt, dass solche Programme in Wirklichkeit nicht existieren. Leider müssen wir Sie enttäuschen. Eines davon benutzen Sie jeden Tag.
Dieses Programm heißt „Startmenü“.
Das Problem dabei ist, dass hier die Programme als Liste angezeigt werden. Wenn Sie ein Programm hinzufügen oder entfernen, ändern die anderen Icons unweigerlich ihre Position. Aus diesem Grund ist das Arbeiten mit dem Standardmenü schwieriger, als es eigentlich sein sollte. Der Benutzer könnte sich an die Position eines Programmsymbols erinnern und müsste bei der Suche nach dem Icon keine wertvolle Zeit verschwenden.
Wie Sie bestimmt schon erraten haben, wird dieser Nachteil durch Vista Start Menu beseitigt. Wird ein Icon entfernt, bleibt an dessen Stelle ein leerer Bereich, der erst nach dem Installieren eines neuen Programms wieder belegt wird.